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Der Hanf
Hanf ist eine sehr alte Kulturpflanze. Seit dem 3. Jahrtausend vor Chr. wird das Gewächs mit seinen fingerartig gefiederten Blättern wegen seiner wertvollen Pflanzenteile angebaut. Aus den Fasern werden Stoffe, Segel, Seile und Papier hergestellt, aus den Samen wird ein Speiseöl mit einem hohen Gehalt an wertvollen Fettsäuren gepresst, das auch in der Medizin Anwendung findet, die Blüten und Blätter dienen als Heilmittel gegen allerlei Krankheiten und Beschwerden, ebenso als Grundlage für die Destillation eines ätherischen Öles, das in der Aromatherapie und für die Herstellung von Parfüm und Kosmetika verwendet wird. Selbst die Überreste der Verarbeitung finden noch Verwendung: die Presskuchen als Lebensmittel und die Schäben als Einstreu für Pferde und Kleintiere. Dazu kommen Baumaterialien (Isolation, Mörtel) und Hartplastik.
Die Cannabinoide
Bisher sind über Hundert Cannabinoide in der Hanfpflanze bekannt. Dazu kommen eine ganze Reihe von Terpenen (Aromastoffe). Das bekannteste Cannabinoid ist das Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC), das die psychoaktive Wirkung verursacht. In einer Cannabispflanze liegen meist nur wenige Cannabinoide in einer relevanten Konzentration vor. Je nach Sorte kann dies hauptsächlich Delta-9-THC sein, aber auch das nicht psychoaktive Cannabidiol (CBD), das heute auf grosses Interesse in der Medizin und im Freizeitbereich stösst, gerade weil viele Kranke und Freizeitkonsumenten keine berauschende Wirkung wünschen.
Immer mehr wissenschaftliche und klinische Studien unterstreichen das Potenzial von CBD als Behandlungsoption für eine Vielzahl von Krankheitsbildern. So wurden in der neuesten Zeit Hanfsorten entdeckt, die CBD als Hauptcannabinoid enthalten, aber nur Spuren von Delta-9-THC. In vielen Ländern gelten Hanfpflanzen, die mehr als einen bestimmten Prozentsatz Delta-9-THC enthalten, als Betäubungsmittel (Schweiz: >1%) und sind den entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen unterworfen.
CBD Wirkung
Unter dem „Rauschhanf“, weisen Cannabis indica-lastige Sorten einen höheren CBD-Gehalt auf, als Züchtungen mit einer Dominanz von Cannabis sativa.
CBD allein eingenommen verursacht keinerlei Rauschwirkung - es ist nicht wesentlich psychotrop - und hat keine relevanten (psychischen) Nebenwirkungen.
Die einzelnen Wirkungen der Substanz sind, wie auch die anderer Cannabinoide, noch nicht vollständig erforscht. Es gibt also durchaus Spielraum für die Entdeckung weiterer Wirkungen. Die Wirkung in isolierter Form ist darüber hinaus anders zu betrachten, als in Kombination mit vielen weiteren Stoffen der Cannabispflanze (z.B. allein über 80 Cannabinoide, ausserdem Flavonoide, Terpene, Terpenoide).
CBD vermittelt seine Wirkungen sowohl über den CB1- als auch über den CB2-Rezeptor. Die Rezeptoren des Endocannabinoidsystems (ECS), werden durch körpereigene Cannabinoide (Endocannabinoide) aktiviert oder gehemmt und beeinflussen wohl viele physiologische Prozesse.
Diskutiert werden unter anderem mögliche therapeutische Wirkungen wie antioxidative, antiinflammatorische, anti-konvulsive, antiemetische, anxiolytische oder antipsychotische Effekte. Die medizinische Wirkung von CBD ist derzeit jedoch erst ungenügend erforscht.
Lange Zeit waren Cannabis-Züchter in erster Linie bemüht, den CBD-Gehalt möglichst niedrig zu halten, um ein besseres „High“ zu erreichen. So liegt der CBD Gehalt in vielen gängigen Cannabissorten bei unter einem Prozent. Die Wirkung von CBD geht eher in Richtung entspannend, körperbetont und auf die Psyche angenehm beruhigend. CBD ist in der Schweiz nicht reglementiert und in seiner Reinform absolut legal.
Quelle: www.hanf-magazin.com